Sonntagsöffnung des Tagestreff im Winter

Eindrücke eines Ehrenamtlichen

"Bei euch brauchen die Hunde nicht draußen vor der Tür bleiben!"
Bericht zur Jahresversammlung unseres Förderkreises am 27. März 2001.
 

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Gäste!

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
Sei es durch finanzielle und materielle Hilfe oder durch seinen Beruf, hauptamtlich um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten oder auch ehrenamtlich, wie wir. Wir, das sind ca. 20 Damen und Herren aus Wunstorf, Bokeloh und Großenheidorn sowie sieben Damen und Herren, der "Harte Kern" der Ehrenamtlichen. Sie alle waren bereit, unseren wohnungslosen Nachbarinnen und Nachbarn einige Stunden am Sonntag Behaglichkeit zu schenken. So konnten sich in der Zeit von Dezember 2000 bis zum 18. März 2001 Frauen und Männer, obdachlos und am Rande unserer Gesellschaft lebend, jeden Sonntag ein wenig Behaglichkeit nehmen.
Gemütlichkeit, Wohlbehagen, warme Räume, uns allen ein Selbstverständnis. Und unseren Gästen im Tagestreff ? Schau ich in ihre Gesichter, höre ich auf das nicht Ausgesprochene oder spüre ich in ihrem Händedruck, was sie mir - uns mitteilen wollen, bekomme ich ein Gespür dafür, wie dringend sie unser Angebot brauchen.
Ein wenig von dem, was wir reichlich haben, teilen, abgeben, das ist unser Anliegen. Wärme, reden dürfen - angehört werden, das Gefühl "Ich bin angenommen", Menschenwürde und manches mehr wollen wir ihnen rüberbringen und ich hoffe, wir und Sie werden das auch künftig tun.
Nach unseren Beweggründen für unser Tun befragt, gibt es sicherlich viele verschiedene Antworten. Immer auch solche, die deutlich machen - es gibt in unserer Gesellschaft in unserem schönen Wunstorf Menschen und Nachbarn, die unsere, Ihre und meine Zuwendung, Hilfe, Nächstenliebe, Wärme, Würde, Akzeptanz  und  und  und  dringend brauchen. Und dann ist es egal, wie ist ihr Aussehen, wie ihre Redegewandheit, welcher Herkunft sind sie und wo haben sie eine Bleibe. Und hier fühlten und fühlen wir uns gefordert.

Zum Schluß gestatten Sie mir noch einige Sätze, geäußert von unseren Gästen.

Einer unserer Gäste kam voller Sorge um seinen Hund, seinem einzigen Freund, dem es sehr übel ging. Durch schnelles und richtiges Telefonieren einer Ehrenamtlichen konnte geholfen werden.

Ist hier heute ein Cabrio mit drei Glatzköpfigen und einem Roma darin aufgekreuzt? Eine von Ängsten gezeichnete Frage.

Eine Dame, warme Kleidung bringend: "Die Wohnungslosen haben mich tief beeindruckt, wenn sie von ihrem Leben auf Platte erzählten."

Fragen unserer obdachlosen Nachbarn: "Warum kriegt ihr es nicht hin, auch am Mittwoch und Samstag Öffnungszeiten anzubieten?"

Dankbar äußern sie: "Bei euch brauchen die Hunde nicht draußen bleiben."
 

Manfred Mech
 

Einleitung
Was soll ich dazu sagen? von Besucher Dieter
Wir sind dabei von Christina Haberland
Warum ich mitmache von Bernd Riedel

 

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